Anfang Januar 2020. Die neue Dekade ist erst wenige Tage alt, von Grippewellen und Corona-Viren spricht noch niemand. Während sich die Menschheit vollgefressen und noch leicht verkatert darauf vorbereitet, bald voller Elan das neue Arbeitsjahr in Angriff zu nehmen, packen wir die Koffer. Wir – das ist das fast komplette kreative Team des Projekts. Gut vier Monate, nachdem wir uns ins Israel von einander verabschiedet haben, steht das nächste Recherchetreffen in New York an.
New York ist der für mich die perfekte Ergänzung zu unserer Reise nach Israel im August 2019, jenem Land in der Levante, in der Religion onmipräsent ist – in der die unterschiedlichen Kulturen zu großen Teilen allerdings sehr getrennt voneinander leben. In New York befinden wir uns dagegen in einem Schmeztiegel, an dem sich so gut wie alle Sprachen, Kulturen und Religionen der Welt finden. Es ist ein Ort, an dem all die Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen friedlich mit- oder zumindest nebeneinander leben. Eine Stadt, die zeigt, dass Frieden möglich ist. So zumindest sehe ich New York – trotz 9/11 und trotz aller Probleme, die automatisch mit einer Millionen-Metropole einhergehen.
Wie zuvor zeigt sich auch bei diesem Treffen wieder, wie wichtig es für uns ist, gemeinsam Zeit zu verbringen – und sich auszutauschen. Nicht nur, was die fachlichen Aspekte des Projekts betrifft, sondern in Bezug auf uns als Menschen und unsere Existenz. “Meaningful bonding crap”, “bedeutsamen Verständigungs-Mist”, hat Suad diese Zeiten liebevoll betitelt, in denen wir uns unter anderem über unsere Träume austauschen. Darüber was uns glücklich macht. Oder wovor uns Angst und Bange ist. Es sind Themen, die jede/n von uns betreffen, die sich in vielen Fällen überschneiden und die ein ums andere Mal zeigen, das wir eben alle einfach nur Menschen sind.
Das ist keine neue Erkenntnis. Aber sie bestätigt mich immer wieder darin, dass der Ansatz dieses Projekts richtig ist.