Völkerverständigung durch Musik
Derzeit bestimmt Corona den Großteil der Nachrichtenlage. Doch all’ die Probleme, die die Welt bis vor kurzem in Atem gehalten haben, sind nicht verschwunden. Und nach wie vor gilt: Wer Nachrichten liest, hört oder sieht, erfährt mit jedem neuen Terroranschlag und jedem militärischen Angriff, was „uns“ von „den Anderen“ trennt. Er hört, dass wir Mauern zur Abschottung brauchen, dass „der Islam“ in Mitteleuropa oder Amerika nicht gewollt ist, dass die Flüchtlinge Europa überfremden und dass die unterschiedlichen spirituellen Traditionen nicht zusammenpassen.
Zu oft vergessen wir in diesen Situationen, dass alle Weltreligionen auf den gleichen ethischen Grundüberzeugungen wie Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Achtung vor der Schöpfung basieren. Und die gelten nicht nur in Bezug auf das eigene Umfeld, sondern sind allgemeingültig und umfassen auch jene, die anders glauben. Es sind Werte, durch die ein positives soziales Umfeld entsteht. Werte, die eigentlich für selbstverständlich gehalten werden sollten, die aber immer wieder verneint werden: Weil es einfacher ist, sich über trennende Faktoren zu definieren. Genau hier setzt Das gleiche WORT an.
Als internationales, interkulturelles und interreligiöses Friedensprojekt, macht Das gleiche WORT auf die musikalischen und ethischen Gemeinsamkeiten der Weltreligionen Judentum, Buddhismus, Christentum und Islam aufmerksam und kommentiert sie mit humanistischem Gedankengut. Gemeinschaftlich erschaffen Künstler aus diesen Traditionen ein Werk, das einen offenen Dialog zwischen Gruppen ermöglicht, der sonst nur sehr begrenzt stattfindet. Es geht also um nicht weniger als Völkerverständigung durch Kunst – nachgewiesenermaßen eine der wirksamsten Möglichkeiten der Verständigung zwischen Gruppen unterschiedlicher Herkunft. Oder wie schon Molière in „Der Bürger als Edelmann“ sagte:
Nichts ist einem Gemeinwesen so förderlich wie die Musik. Wenn nun alle Menschen Musik zu machen lernten, wäre das nicht der beste Weg, den Weltfrieden zu finden?